Die Welt der Apps

 


Was ist eine App?  |  Typen von Apps  |  Auf welchen Geräten lässt sich eine App benutzen?  |   Eine App? Wofür?

Was kann eine App umfassen?  |  Open Data: Was sie sind und wie sie benutzt werden


 

Was ist eine App?

Das Wort App ist die Abkürzung für „Application Software”, d.h. eine Anwendungssoftware (ein Programm) für Mobilgeräte. Ursprünglich wurde das Wort App für kleinste Software-Produkte mit begrenzten Funktionen benutzt. Da die heutigen Mobilgeräte wie Handys oder Tablets über Funktionen verfügen, die vor einigen Jahren noch undenkbar schienen, ist es heutzutage sogar möglich, echte Softwarepakete zu benutzen. Dennoch bezieht sich das Wort App heute auf eine ganz bestimmte Art von Anwendungen. Diese entstanden, als die ersten iPhones auf den Markt kamen, die durch den AppStore von Apple diese Art von Software einem breiten Publikum zugänglich machten.

 

 

 

Google Trends zeigt, wann die Begriffe „iPhone App” (rot) und „Android App” (blau) zum ersten Mal in den Suchmaschinen auftauchten und wie die Anzahl der Suchanfragen mit diesen Wörtern im Laufe der Zeit angestiegen ist (siehe Grafik, Quelle: Google Trends).

 


 

Typen von Apps

 

Native App

Eine Native App ist eine Anwendung, die zur Nutzung auf einem spezifischen Gerät entwickelt wurde. Jedes Gerät verfügt über ein eigenes Betriebssystem sowie eine eigene Sprache, auch Programmcode genannt, in welcher die App entwickelt werden muss, um funktionieren zu können. Oft kann man diese Apps direkt von Online Portalen herunterladen, wie zum Beispiel Google Play, Apple Store, Blackberry-World und Windows Phone Store, die die wichtigsten Portale sind. Es gibt aber auch noch viele weitere.

Wenn man also zum Beispiel das SDK (Software Development Kit) von Android benutzt, entsteht eine App, die nur auf Geräten in dieser Sprache funktioniert. Damit sie auch auf anderen Geräten läuft, muss erst der Code in die jeweiligen verschiedenen anderen Sprachen übersetzt werden.

Oft ist für Native Apps keine Internetverbindung erforderlich, da alles Nötige direkt beim Herunterladen der App mit installiert wird, ohne dass noch unbedingt auf externe Informationen zugegriffen werden muss.

Das Herunterladen und direkte Funktionieren auf dem Gerät hat natürlich Vorteile, aber auch Nachteile.

Vorteile

    • Die Anwendung ist schnell und von hoher Leistungsfähigkeit, weil die App von Anfang an nur für ein spezifisches Gerät konzipiert wurde
    • Sie kann optimal lokale Elemente auf dem Gerät nutzen, d.h. andere Funktionen, wie z.B. Thermometer, GPS, Fotokamera, Audio etc. 

Nachteile

    • Die Nutzung der App auf einem anderen System ist kompliziert und erfordert eine neue Konfiguration des gesamten Systems. Das ist teuer und komplex.
    • Oft ist der Zugriff auf Daten anderer auf dem Gerät gespeicherten Softwares möglich, wie zum Beispiel Kalender, Kontaktliste etc. Oft wurde dies vor allem bezüglich der Social Networks kritisiert, da der Schutz von Privatsphäre und persönlichen Daten nicht gewährleistet ist.

  

Web App

Eine Web App ist im Grunde genommen eine Website, die für die Nutzung auf Mobilgeräten optimiert ist. Eine Web App wird nicht auf dem Telefon oder Tablet wie die klassischen Apps, die wir kennen, installiert. Man ruft einfach die Webadresse (URL) über den Browser (Safari, Explorer, Firefox etc.) auf.

Vorteile

    • Sie ist von der Plattform unabhängig und kann daher auf jedem Mobilgerät genutzt werden.
    • Sie ist kostengünstiger.

Nachteile

    • Sie hat keinen Zugriff auf die Hardware des Geräts (Fotokamera, GPS, etc.).
    • Sie kann nicht auf den diversen Online Portalen veröffentlicht werden (Apple Store, Play Store).

 

Hybride App

Eine Hybride App ist der passende Kompromiss zwischen der Native und der Web App. Es handelt sich um eine Anwendung, die mit den Sprachen HTML5, CSS und Javascript erstellt wird. Nach der Entwicklung wird sie dank einer zusätzlichen Software, wie zum Beispiel PhoneGap, in eine Native App konvertiert. Diese zusätzliche Software nennt sich Wrapper.

Sie verfügt über einige lokale Elemente, d.h. die direkt mit installiert wurden, sowie einige Elemente, auf die bei Bedarf nur mit Internetverbindung zugegriffen werden kann. Der Vorteil dieses App-Typs ist seine Kompatibilität mit mehreren Betriebssystemen.

Vorteile

    • Unabhängigkeit von der Plattform: Es genügt, die App mit HTML5, CSS und Javascript zu programmieren und mithilfe von Wrapper in eine Native App zu konvertieren.
    • Da sie wie eine Native App funktioniert, ist die Nutzung anderer Elemente auf dem Gerät schnell und einfach.

Nachteile

    • Die App kann nicht auf allen Geräten optimal funktionieren und angezeigt werden, weil ihre Anpassung und Umwandlung von der jeweiligen Plattform abhängen.



 

Auf welchen Geräten lässt sich eine App benutzen?

Heute gibt es eine grosse Anzahl an Geräten, auf denen man Apps verwenden kann. An erster Stelle kommen natürlich Handys. Es gibt jedoch auch die PDA (Personal Digit Assistant), d.h. eine Art kleiner, tragbarer Computer. Die bekanntesten sind die von Palm oder von Windows CE etc, die als Konzept jedoch heutzutage praktisch vom Markt verschwunden sind.

Aber Apps können nicht nur auf Mobilgeräten genutzt werden. Das Wort Web App schliesst auch die Apps ein, die auf normalen PCs oder Laptops installiert und mit den normalen Browsern (Navigationsprogrammen), wie Firefox, Chrome, Operator, Safari oder Internet Explorer, geöffnet werden können.

Folgende Plattformen sind heutzutage verfügbar:

  • IOS von Apple für iPhone, iPad etc.
  • Android von Google, ein quelloffenes System. Hauptvertreter dieses Systems sind  Samsung, HTC, Sony, Google, Garmin, Huawei etc.
  • BlackBerry OS von RIM/BlackBerry für  BlackBerry
  • Windows Mobile von Microsoft für  Asus, Samsung, HTC, Sony, Motorola etc.

Als besondere Plattform sollte auch HTML5 genannt werden, der aktuelle Standard der Programmiersprache, der die Entwicklung von Anwendungen, die Native Apps sehr ähneln, ermöglicht. Sie werden jedoch über den Browser des Geräts genutzt, auf das sie heruntergeladen werden.

 


 

Eine App? Wofür?

Mit Apps kann man vielen verschiedene Bedürfnissen nachkommen. Doch warum sollten die Nutzer ausgerechnet eure App nutzen? Wofür könnte sie nützlich sein?

 

a) Zum Lernen

Das Programm kann ein didaktisches oder informatives Ziel verfolgen. Das bedeutet, dass der Nutzer neue Kenntnisse durch die App erwerben kann. Zu diesem Zweck kann man Texte, Bilder oder andere Elemente benutzen. Diese sollten informativ sein und interessant präsentiert werden.

Beispiele

 

 

b) Zur Erleichterung des Lebens

Eine App kann ein Bedürfnis der Nutzer erfüllen, indem sie ihnen ein Mittel bietet, das ihnen im Alltag hilfreich ist. Eine App dieser Art kann zum Beispiel den Nutzer beim Einkauf unterstützen, Prozesse erleichtern, helfen, Entscheidungen zu fällen, das eigene Verhalten analysieren, etc.

Sie stellt Informationen auf einfache und klare Weise zur Verfügung, was sonst nicht möglich wäre. Auch hier ist eine gute Strukturierung der App notwendig, damit diese leicht verständlich und verwendbar ist.

Beispiele

 

c) Zur Unterhaltung

Spielerisch lernen ist eine der unterhaltsamsten Arten, neue Kenntnisse zu erwerben. Eine Spiele-App kann einen intensiven und unbewussten Prozess des Informationserwerbs anregen. Der Nutzer liest und lernt während er spielt und entspannt sich, ohne sich des Lernprozesses wirklich bewusst zu sein. Diese Art Instrument wird oft als „serious game”, d.h. „ernsthaftes Spiel”  bezeichnet und ist Teil des sogenannten Edutainment (education & entertainment).

Beispiele:

 


 

Was kann eine App umfassen?

  • Texte
  • Bilder
  • Auflistungen
  • Menüs
  • Landkarten
  • Suchmaschinen
  • Videos/Animationen
  • Links

 


 

Open Data: Was sie sind und wie sie benutzt werden

Open Data sind „offene Daten” von allgemeinem Interesse, die unbegrenzt zur Verfügung gestellt werden, das heisst, sie können weiterverwendet und -verbreitet werden. Zwar handelt es sich nicht nur um im Internet verfügbare Daten, doch wird im Folgenden nur Bezug auf Open Data im World Wide Web (www) genommen.

Es ist unbedingt notwendig, dass Open Data auch als solche gekennzeichnet werden. Daten ohne Angaben zur Lizenz oder Quelle sind nicht zwangsläufig Open Data, daher muss auf der Seite klar darauf hingewiesen werden, dass es sich um Open Data handelt. Diese Daten können für die Erstellung neuer Webseiten oder Apps verwendet werden, dennoch sollten sie dann an diese angepasst werden. Jede Seite, die Daten als Open Data zur Verfügung stellt, wählt ein bestimmtes Format, um sie zu präsentieren; Der Nutzer, der sie verwenden will, kann dann ihre Inhalte und das Format nach seinem Belieben neu anpassen.

 

 

 

 

Dieser Text ist dank des Beitrags der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Chur)
und von Massimo Rossi (C.E.O Contech) entstanden.