Was ist die Expo? | Die Schweiz an der EXPO und Rahmenprogramme | Italien an der Expo 2015
Was ist die Expo?
In den heutigen Zeiten wird der Begriff Expo verwendet, um die Weltausstellungen zu bezeichnen, die vom Internationalen Büro für Ausstellungen (Bureau International des Expositions mit Sitz in Paris) organisiert und anerkannt werden. Ein Land ist jeweils Gastgeber für diese Ausstellungen, an denen mehrere Nationen teilnehmen. Die erste Weltausstellung, besser bekannt als Great Exhibition, fand 1851 im Crystal Palace im Hyde Park in London statt.
Kennzeichnend für Weltausstellungen ist, dass nur ein Teil der Baukonstruktionen nach Ausstellungsende wieder abgerissen wird, während die wichtigsten Gebäude für gewöhnlich wiederverwendet und umfunktioniert werden. Einige dieser Installationen sind zu nationalen oder städtischen Wahrzeichen geworden, wie z. B. der Eiffelturm (Exposition Universelle1889 inParis), das Arts and Industries Building der Smithsonian Institution in Washington (Centennial Exposition 1876), das Aquarium von Genua (Expo 1992) und viele weitere.
Quelle: www.padiglioneitaliaexpo2015.com
Die Schweiz an der EXPO und Rahmenprogramme
Der Schweizer Pavillon
Die Schweiz war nicht nur das erste Land, das seine Teilnahme an der Expo 2015 bestätigte und den Teilnahmevertrag unterzeichnete, sie stellte auch als erstes Land ihr Projekt für den Landespavillon vor. Das war im Mai 2012. Das Projekt „Confooderatio Helvetica” der Architekten Noah Baumgartner und Daniel Christen der Netwerch GmbH ging unter 103 Eingaben als Siegerprojekt aus dem internationalen Wettbewerb hervor, der von Präsenz Schweiz des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten ausgeschrieben worden war. Das junge Architektenteam aus Brugg überzeugte die Jury mit seiner klaren Botschaft, die zur Reflexion über die Verteilungsgerechtigkeit, die Abhängigkeiten im Lebensmittelsektor, die Eigenverantwortung und das Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten anregt. Der Schweizer Pavillon – mit einer Gesamtfläche von4432 m2– verfügt über ein grosses offenes Gelände und über Türme, die schon von fern sichtbar und mit typischen Schweizer Produkten angefüllt sind. In den Türmen werden die Besucherinnen und Besucher in Aufzügen hochfahren und sich mit Schweizer Lebensmitteln eindecken können. Während sich die Türme langsam entleeren, senken sich die Plattformen, auf denen die Türme stehen. Dadurch verändert sich die Struktur des Pavillons. Die allmähliche Entleerung der Türme wird in Echtzeit festgehalten und kann über die sozialen Medien mitverfolgt werden. Durch diese Erfahrung werden die Besucherinnen und Besucher angeregt, über ihr Konsumverhalten nachzudenken; und die Schweiz präsentiert sich als solidarisches Land, das sich seiner Verantwortung bewusst ist. Ein Pavillon, der zum Essen und Verkosten einlädt, die Neugier der Besucher weckt und sie anregt, den Pavillon zu erkunden und selber eine zentrale Rolle dabei zu spielen. Nach Abbau werden die Türme zukünftig als urbane Gewächshäuser in den Städten genutzt. Das Projekt thematisiert zahlreiche Aspekte wie die weltweite Verfügbarkeit und den Vertrieb von Lebensmitteln und bringt den Besucher dazu, seine eigenen Konsumgewohnheiten zu überdenken.
Quelle: http://www.padiglionesvizzero.ch/it/content/confooderatio-helvetica
Rahmenprogramme der Schweiz zur Expo 2015
Der „Giro del Gusto”
Sauber, ordentlich, schön, exakt, isoliert, grün und wohlhabend: So sehen die Italiener laut einer 2011 durchgeführten Imagestudie die Schweiz. Ein eingeschränktes Image, das auf eingebürgerten, abgegriffenen Binsenwahrheiten fußt, die dem Land über die Jahre eine definierte und zugleich beschränkte Identität verliehen haben; ein Land, das in geografischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht Italien so nah ist, angefangen bei der gemeinsamen italienischen Sprache und Kultur.
In seinem Werk „À la recherche du temps perdu” schrieb Marcel Proust: „Die besten Entdeckungsreisen macht man nicht in fremde Länder, sondern indem man die Welt mit neuen Augen betrachtet”. Und unter einem neuen, neugierigeren und offeneren Blick möchte sich die Schweizerische Eidgenossenschaft zeigen, mit dem Ziel, Italien die Qualitäten der Schweiz vorzustellen. Durch diesen Anspruch entstand der Giro del Gusto 2014, eine Initiative, die als Roadshow in Mailand, Rom und Turin mit Blick auf die Expo 2015 entworfen wurde. Das Motto der Expo 2015, „Nutrire il pianeta. Energia per la vita” (zu Deutsch: Den Planeten ernähren, Energie für das Leben), ist der ideale Ausgangspunkt für eine auf das Thema einstimmende Roadshow, die einen gemeinsamen und universellen Nenner hat: Den Geschmack. Die Schweiz als geschmackvolles Land im engeren Sinne durch die Entdeckung seiner Lebensmittelspezialitäten, und die geschmackvolle Schweiz im weiteren Sinne durch die Entdeckung von Architektur, Design, Kultur, Tourismus und Verkehrswesen.
Lesen Sie das Programm auf: www.padiglionesvizzero.ch
Viavai – Kulturelles Austauschprogramm zwischen der Schweiz und der Lombardei
Das Programm „Viavai” zielt darauf ab, Kontakte sowie kreative und produktive Kooperationen zwischen kulturellen Institutionen und Akteuren der Schweiz und der Lombardei zu fördern und zu stärken. Der kulturelle Austausch beruht auf zwei thematischen Achsen. Zum einen die grenzüberschreitende Achse, bei der Betrachtungen zum Einfluss der italienischen Sprache und Kultur in den Grenzgebieten in den Mittelpunkt gestellt und die Bedeutung der italienischen Identität als grundlegendes Element der der Schweiz und Europas hervorgehoben wird. Zum anderen die transalpine Achse, bei der hauptsächlich große urbane Zentren wie Mailand und Zürich einbezogen und die Beziehungen zwischen Kunst und Technik untersucht werden.
Konkret bedeutet dies, dass zwischen Herbst 2014 und Frühling 2015 19 binationale Projekte aus den verschiedenen künstlerischen Disziplinen – ausgewählt von einer Expertenjury aus rund 70 eingereichten Vorschlägen – zahlreiche schweizerische und lombardische Orte in Aktionen und Veranstaltungen einbinden werden.
„Viavai” zählt zu den von Pro Helvetia initiierten grenzüberschreitenden Programmen, wie auch „La belle voisine”, welches das gesamte Schweizer Gebiet und die Rhône-Alpes miteinbezog oder das aktuell laufende Programm des multinationalen Austauschs „Triptic” zwischen dem Elsass, Baden-Württemberg und der nordwestlichen Schweiz.
Das Programm ist von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia initiiert und wird in Partnerschaft mit den Kantonen Tessin und Wallis, der Stadt Zürich sowie der Ernst Göhner Stiftung realisiert. Das Programm steht unter den Patronaten der Region Lombardei.
Weitere Informationen auf der Seite: www.viavai-cultura.net
Italien an der Expo 2015
Der italienische Pavillon
Die Qualitäten Italiens im Rampenlicht: Sowohl Kultur als auch landestypische Traditionen im Bezug auf Essen und Ernährung, die sich durch die Hochwertigkeit der rohen Nahrungsmittel und der Endprodukte auszeichnen. Der italienische Beitrag zur Expo zeigt sich sowohl auf den Ausstellungsflächen entlang des Cardo als auch im Palazzo Italia, das repräsentative Gebäude für den italienischen Staat und die Regierung, institutioneller Treffpunkt für das Gastgeberland und die teilnehmenden Länder. Die für die europäischen Institutionen vorbehaltenen Ausstellungsflächen sind eng mit dem System des Cardo verknüpft und befinden sich gegenüber des Palazzo Italia. Diese Position steht symbolisch für die enge Beziehung zwischen Italien und Europa.
Palazzo Italia
Der Palazzo Italia bildet das symbolische Herz des gesamten Geländes und soll auch nach der Expo der Stadt als Zentrum technologischer Innovation zur Verfügung stehen. Dieses Projekt wurde von Studio Nemesi & Partners S.r.l. zusammen mit Proger S.p.A und BMS Progetti S.r.l. entworfen und ist von der Landschaftsarchitektur inspiriert:
- Emotional: Wege voller Eindrücke, Vibrationen und Lichter führen zum Gebäude des Palazzo Italia, der einem Baum oder einem Wald gleicht
- Nachhaltig: Der Palazzo Italia ist so essentiell und hell wie ein Werk der Land Art, ein spektakulärer und energetisch nachhaltiger Organismus
- Technologisch: Das Gebäude interagiert und tauscht Energie mit seiner Umgebung durch technologische Kniffe aus
Vier funktionale Blöcke auf dem Hauptplatz beherbergen die Ausstellungsfläche, die Eventfläche, die Business-Fläche und die institutionelle Fläche. Oben ermöglicht es eine Aussichtsplattform dem Besucher, den spektakulären Blick auf das Ausstellungsgelände zu genießen.
Entlang des Cardo: Der italienische Pavillon
Jede/r Italiener/in hat das Bild des italienischen Dorfs, das die Geschichte vieler Städte begründet hat, vor Augen. Auf dieses Bild greift die Struktur der Ausstellungsflächen entlang des Cardo, die die Vielfalt und den Reichtum Italiens und seine verschiedenen Identitäten repräsentieren, zurück: Im Norden werden die italienischen Gegenden und Regionen vorgestellt, im Süden die Produktionsketten made in Italy im Rahmen einer großen Ausstellung der Qualitäten Italiens auf dem Gebiet der Ernährung und der Nachhaltigkeit.
Weitere Informationen zum Programm des Pavillons finden Sie unter: www.padiglioneitaliaexpo2015.com
Quelle: http://www.expo2015.org/it/esplora/sito-espositivo/padiglione-italia